Kleinsparer werden zur Kasse gebeten

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Die Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien bricht ein Tabu: Nachdem die Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee sowie die Volksbank Stendal mit der Einführung von Strafzinsen für Privatkunden für Aufsehen gesorgt hatte (ab sofort müssen Kunden mit Ersparnissen über 100.000 € Gebühren bezahlen), bittet nun auch die Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien ihre Kunden zur Kasse. Wer dort auf dem „VR FlexGeld“  sein Geld deponiert, muss seit kurzem für die Kontoführung bezahlen – und erhält im Gegenzug nur 0,01 % Zinsen auf sein Tagesgeld. Die Gebühren liegen derzeit zwischen 5 und 50 € im Monat.

Bezahlt werden muss für Anlagebeträge

  • bis 25.000 €: 5 €/Monat
  • bis 50.000 €: 10 €/Monat
  • bis 500.000 €: 25 €/Monat
  • über 500.000 €: 50 €/Monat

Zur Verdeutlichung:

Hat man 100.000 € auf seinem Tagesgeldkonto, so muss man dafür 60 € gebühren im Jahr zahlen, erhält im Gegenzug allerdings nur 1 € Zinsen. Somit macht man im Jahr 59 € minus. In Prozenten wiedergegeben entspricht das einem Zinssatz von -0,59 %. Die in Görlitz ansässige Bank gibt damit nicht nur die Zinsen, die sie selbst an das Zentralinstitut der Volks- und Raiffeisenbanken für das Deponieren von Geld zahlen muss an ihre Kunden weiter, sie verdient sogar an ihnen. Die derzeitigen Strafzinsen betragen für Banken nämlich nur 0,40 %. Bei noch kleineren Beträgen fällt dieser Negativzins noch viel schwerer ins Gewicht. Man erhält für einen Anlagebetrag von 500 € gerade einmal 5 Cent Zinsen, muss aber im Gegenzug 60 € Kontoführungsgebühren an die Bank zahlen. Die eigenen Ersparnisse verringern sich somit um ganz 59,95 €, was einem Negativzins von 11,99 % entspricht.

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