Banken für’s Volk?

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„So selbstbewusst sind sie noch nie aufgetreten. Als könnten sie kaum gehen vor Kraft“, schreibt die FAZ in einem Bericht über das völlig deplatzierte Verhalten der zahlreichen Volksbanken im Land und kommt dabei zu dem Ergebnis, dass das Bild von den großen Privatbanken als die Bösen und den kleinen Volksbanken als die Guten zwar eine schöne Marketingidee ist – die aber mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat.

„Bei den Volksbanken gibt es genauso Abzocke und Missmanagement wie bei den anderen Banken auch“, sagt Gerd Kokott vom Bund der Bankkunden, der Anleger und Kreditnehmer vertritt. „Oft sind die kleinen Volksbanken sogar schlimmer als die Großbanken.“ Auch die direkten Demokratie in den Genossenschaftsbanken gehört längst der Vergangenheit an: Schließlich kommen die Mitglieder einer Genossenschaft maximal einmal im Jahr zusammen. Und wird die Genossenschaft durch die verbreitete „Fusionitis“ größer, dürfen sie nur noch Abgeordnete für eine Vertreterversammlung wählen. Dem Klüngel sei damit „Tür und Tor geöffnet“, empören sich Mitarbeiter der regionalen Institute.

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3 Antworten to “Banken für’s Volk?”

  1. genossenbankster Says:

    Die darin aufgeführten Fakten kann ich aus eigener schmerzlicher Erfahrung
    vollauf bestätigen. Ihre Aufzählung der in solche merkwürdige
    „Anlagestrategien“ zu Lasten von Anlegern beteiligten Institutionen lässt
    sich fast beliebig erweitern. Auch der so gerühmte „volksnahe“ und auf das
    Wohl der eher bürgerlichen Anleger bedachte genossenschaftliche
    Bankenverbund macht da keine Ausnahme. Auf nachdrückliche Empfehlung meiner
    genossenschaftlichen Hausbank habe ich 1995 Anteile in Geschlossene
    Immobilienfonds der DG-Anlage GmbH (Tochterunternehmen der DZ-Bank AG
    Frankfurt) gezeichnet. Nach derzeitiger Lage sind die Aussichten, Erträge zu
    erzielen oder gar die Anlagebeträge wieder zurück zu erhalten, als sehr
    gering zu beurteilen, wenn nicht endlich die Rechte der Anleger nachhaltig
    gestärkt werden. Es ist höchste Zeit, dass in Deutschland eine effektive und
    wirksame Bankenaufsicht mit entsprechenden Kompetenzen etabliert wird.
    Ansonsten hat für mich der Werbeslogan der „Genossen“: „Wir machen den
    Wegfrei“ eine fragwürdige Aussagekraft. Für einige geprellte Anleger könnte
    dieser Slogan eher bedeuten: „Wir machen den Weg frei zur Privatinsolvenz“

  2. VobaSchaden Says:

    Derzeit haben die Volksbanken den Slogan: Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt! – Recht haben sie, micht treibt an, von dieser Lumpenbande meine Ersparnisse wieder zurückzubekommen. Und das geht so lange, bis ich eines Tages die als sichere Altersvorsorge eingezahlten Beträge wieder auf meinem Konto habe. Auf: http://www.vertrauensschaden-bank.de kann man die Machenschaften der Volksbängster nachlesen.

  3. vrbankopfer Says:

    Leider machen da Volks- und Raiffeisenbanken keine Ausnahme. Trotz gegenteiliger Beteuerungen sind deren Bankberater immer noch provisionsgetriggert. D. h. im Vordergrund steht der Ertrag für die Bank. Der Kunde ist zum Zahlvieh degradiert. Auch die Bankenkrise hat noch nicht für ein Umdenken gesorgt. Also Vorsicht bei Empfehlungen für eine „sichere“ Geldanlage! Hätte ich damals das gewußt, was heute bekannt ist, wäre mir Geldverlust und Kummer erspart geblieben. Und meine Hausbank wäscht ihre Hände immer noch in Unschuld, meint sie. Mal sehen, ob das nach meiner Klage anders aussieht.

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